Pimp My Guitar!

Sehr viele unserer Kunden geben sehr viel Geld für Gitarren und auch deren Parts aus. Aber ich kenne niemanden, der nicht auch das Optimum aus seinem Instrument herausholen möchte. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich von den beiden grössten Hersteller aus USA als Händler beliefert werde. Aber auch im absolut obersten Qualitäts-Segment handelt es sich immer um Serienfertigung. D.h. es wird das verbaut, was da ist. Ich habe mich persönlich in der Werken sachkundig gemacht und darf sagen, es werden die Instrumente genau wie damals in den 50ern oder 60ern gebaut, mit allen Vor- und auch Nachteilen!



1. Guitar Potentiometer:

Ich fange gleich mit dem am meist unterschätzten Thema an, und zwar der der Gitarrenelektronik. Ich habe in meinem Leben schon unfassbar viel Pickups in Gitarren getauscht und es gab schon immer grosse Verwunderung unserer Kunden, wenn es um den Tausch von Potis oder Filter Caps ging. Genauso wichtig wie die Pickups sind die verwendeten Potis für Volume & Tone. Zweifelsfrei ist der Wert des Potis mit am Wichtigsten. Dieser wir in kOhm definiert und stellt eine wichtige Bedämpfung für den kompletten Schwingkreis mit dem Pickups her.

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Single Coil Pickups haben in der Regel eine Poti-Wert von 250k. Leider gibt es keine Poti’s zu kaufen, die immer exakt diesen Wert entsprechen. Üblich sind Potis mit einer Toleranz von 10%. Das bedeutet aber eine Abweichung von 25kOhm! Das ist sehr viel. Zu viel. Ein Poti was nun nur noch 225kOhm hat kling daher viel zu dumpf. Hingegen ein Poti was 275 kOhm hat, klingt vielleicht viel zu grell.

Bei Humbuckern ist das noch viel drastischer. Dort kommen üblicherweise 500 kOhm Poti’s zu Anwendung. Auch hier gilt die 10% Toleranzgrenze. Also 10% von 500 kOhm sind 50kOhm mehr oder weniger - das ist wirklich zu viel!


Und jetzt kommt’s: auch bei unseren Herstellern die Gitarren für weit über 10T Euro anbieten, macht sich die Industrie nicht die Mühe, Potis zu selektieren. Also kauft der Kunde ein teures Instrument und bekommt nicht den gewünschten Ton, weil die Poti-Werte eine zu grosse Toleranz aufweisen. Das ist bei 99% aller Gitarren so.


Doch jetzt wird der Fehler gemacht und in neue Pickups investiert, was das Problem aber nicht behebt. Und dann beginnt eine ewige suche nach den besten Pickups, aber eigentlich liegt die Ursache an den falschen Poti-Werten.


Wir von ProGuitar selektieren seit 20 Jahren die Poiti’s nach dem optimalen Wert. Der Nachteil, wir haben 90% Ausschuss, also Poti’s die nicht den gewünschten Wert haben, jedoch innerhalb der 10% Toleranz liegen und uns vom Hersteller nicht ersetzt wird. Aber Tonunterschied ist dramatisch!


Wichtig: Alle Poti’s in Gitarren sollten logarithmische 30% Custom-Audio-Taper verwenden! Warum? Höhen bleiben u.a. beim abregeln erhalten. Dieser Audio-Taper ermöglicht eine deutlich bessere Kontrolle, über den gesamten Regelbereich des Lautstärke- oder Tonreglers, als die industrielle Standardausführung logarithmischer Potis!

Da dies in der Herstellung recht kompliziert ist und eine speziell Anfertigung notwendig macht, wurden diese für preiswertere Gitarren-und Verstärkerdesigns häufig ignoriert! Wie oft habe ich schon den Treble Bleed oder einen Ton-Safer eingebaut, um keinen Höhenverlust beim abregeln der Poti’s zu bekommen. Mit den richtigen Poti’s ist ein Nachrüsten mit Treble-Bleed’s überflüssig und man erhält einen sehr organischen Ton bei zurückdrehen der Poti’s.


Welche Auswirkung die Bedämpfung eines Poti haben kann, hört man bei den No-Load Poti’s am besten. Hier wäre in erster Linie das No-Load Poti von Fender zu nennen. Das ist ein 250kOhm Ton-Poti, bei dem im aufgedrehten Zustand die Leiterbahn zwischen den beiden äußeren Anschlüssen komplett unterbrochen wird. Die Folge sind noch etwas mehr Höhen, da der gesamte Schaltkreis des Ton-Potis vom Ausgangssignal getrennt wird



2. Pickups

Eines der am meist widersprüchlichsten Themen zu elektrischen Gitarren ist mit Sicherheit der Sound von Pickups. Und ja, es ist nicht einfach, wirklich gute Pickups zu finden. Hier ein par meiner Favoriten: www.ballestone.com, www.ronellispickups.com, www.throbak.com


Kurz zur Technik: durch die Schwingung der ferromagnetischen Saite (bei Gitarren meistens Nickel) welche das Magnetfeld (6 Magneten im Innern der Spule) verändert und es so zur Induktion einer Spannung kommt. Die Gitarre arbeitet also mit Wechselstrom. Da die Saite mit einer bestimmten Frequenz schwingt, wird auch das Magnetfeld mit einer bestimmten Frequenz verändert. Die Frequenz der dann induzierten Spannung entspricht fast genau der der schwingenden Saite.

Der ohmsche Widerstand ist der Drahtwiderstand der Spule. Und das sind für uns Verbraucher der einzigen Werte um uns ungefähr an den Ton eines Pickups zu orientieren. D.h. je mehr kOhm desto lauter der Pickup. Eine wirkliche Aussage über den Charakter des Pickups ist das natürlich nicht.


Unzählige Möglichkeiten Pickups zu verdrahten.


Filter Caps:

Kapazitätsarme Kabel

Länge vom Kabel

Spiralkabel

Resonanzfrequenz